Schuh auf Reisen

Schuh auf Reisen

Bei meinen Internetrecherchen im Rahmen dieses Blogs stach unter den vielen glamourösen Markenschuhen und Kunstwerken plötzlich dieses Bild heraus und perturbierte meine westlich geprägten Schuh-Muster. Zwar ist man sich hier in Deutschland darüber im Klaren, dass ein Großteil der Bevölkerung Afrikas in Armut lebt, doch wenn man sich mit diesem Thema auseinandersetzt, denken die meisten, so wie ich auch, wahrscheinlich zuerst an anderes, als welche Schuhe diese Menschen wohl tragen.

In manchen Regionen dieses Landes werden die Grundbedürfnisse der Menschen nicht annähernd gedeckt. Es fehlt neben Nahrung, Wasser, Medizin und einer anständigen Behausung natürlich auch an Kleidung, doch Schuhe wären wohl das letzte dieser Dinge, wofür man hier Geld ausgeben würde. So bastelt man sich provisorische Schuhe, die in westlichen Kulturkreisen undenkbar wären, weil man es nicht kennt, sich keine Schuhe kaufen zu können. Die Muster jedes Menschen sind von seinem kulturellen Umfeld geprägt und demnach unterscheiden sich die Vorstellungen zu Konsum und Ansprüchen.

Hier in Deutschland ist es ganz normal, mehrere Schuhe zu haben und sie bei Verschleiß auszutauschen. Ich versuche zwar, nicht zu sehr beim Massenkonsum mitzumachen, doch irgendwo lande ich dann doch wieder beim Wegwerfen. Merke ich beispielsweise, dass die Sohlen meiner Sommerschuhe langsam durchgelaufen sind, lege ich, wenn sie sonst noch tragbar sind, Einlagen ein, um sie weiterhin tragen zu können, ohne dass mir gleich die Füße anfangen zu schmerzen. Sobald ich in ihnen aber nasse Füße bekomme und ich auch sonst keinen weiteren Verwendungszweck für sie parat habe, wie beispielsweise zum Tapezieren oder Ähnliches, landen sie dann doch im Müll, denn es lohnt sich schlicht nicht, diese 15 Euro Deichmann-Schuhe zum Schuster zu bringen.

 

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