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Month: Januar 2018

Chindogu

Chindogu

Chindogu steht für Erfindungen, die auf humorvolle Weise eine Lösung für ein Alltagsproblem bieten, die aber nicht ernst gemeint oder tatsächlich nützlich ist. Sie werden nicht für den Verkauf gefertigt, sondern als Satire auf den Massenkonsum. Bei den abgebildeten Chindogus werden normale Schuhe durch die Kombination mit etwas anderem zu neuen Erfindungen. Durch Bricolage wird ihr Zweck in Abb. A erweitert und in Abb. B sogar ins Gegenteil verlagert, doch in beiden Fällen werden die Bedeutungsgrenzen der Schuhe überschritten. Auch…

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Bricolieren und Erfinden

Bricolieren und Erfinden

Claude Lévi-Strauss prägte den Begriff „Bricolage“ (von frz. bricoler = basteln, pfuschen) (vgl. Kolhoff-Kahl 2009, 171). Beim Basteln werden vorhandene Dinge zu etwas Neuem zusammengefügt und so geht es beim Bricolieren und Erfinden auch darum, sich aus einem Speicher an Dingen zu bedienen, um einer neuen Idee nachzugehen. Je mehr Material und handwerkliches und kulturelles Wissen wir besitzen und je mehr verschiedener Archive wir uns dabei bedienen, desto freier und komplexer können wir bricolieren. Jedoch geht es beim bricolieren nicht…

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Performieren und Inszenieren

Performieren und Inszenieren

Bei diesen Strategien stehen Handlungen im Mittelpunkt sowie auch Sprache, die für Handlungen statt Beschreibungen genutzt wird. Wir nehmen im Alltag ständig Rollen ein und inszenieren uns, je nach dem sozialen Rahmen, der uns gerade umgibt. Das bedeutet nicht, dass wir uns die ganze Zeit verstellen, doch unter anderen Menschen müssen wir uns irgendwie darstellen und dabei in gewisser Weise angepasst sein. „Inszenierungen sind […] sinnlich absichtsvoll vollzogene Prozesse, die […] auf eine bestimmte Art und Weise präsentiert [werden], ob…

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Schuh-Viren

Schuh-Viren

Würde ich es Ruppe Koselleck gleichtun und in einem Schuhgeschäft Parasitäre Interventionen vornehmen, würde ich solch einen Schuh in eins der Regale stellen.

Meret Oppenheim

Meret Oppenheim

Meret Oppenheim lebte von 1913 bis 1985 und war schwei-zerische Künstlerin. Dadurch, dass Meret Oppenheim in ihrem Werk „Mein Kindermädchen“ von 1936 ein Paar weiße Pumps so zusammenbindet, dass sie wie ein Brathähnchen aussehen, reframt sie die Schuhe in einen ungewöhnlichen Kontext und löst so Irritation beim Betrachter aus. Um mit Ingrid Loschek zu sprechen, nutzt sie die Strategie des „Fashion Crossings“, um etwas Neues entstehen zu lassen und durch die Personifikation im Titel vielfältige Deutungsansätze zu eröffnen.

Transformieren und Reframen

Transformieren und Reframen

Transformieren und Reframen sind künstlerische Strategien, die, ähnlich wie das Parasitieren und Infizieren, Dinge, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben oder sogar gegensätzlich scheinen, aus ihren gewohnten Kontexten zu lösen, miteinander zu verbinden und so neue, ungewohnte Zusammenhänge und Blickwinkel zu erzeugen. Oder nach Watzlawick: „Die […] Illusion eines allumfassenden, jede andere Möglichkeit ausschließenden Rahmens wird gesprengt, und es erweist sich damit die ‚Möglichkeit des Andersseins‘“ (2007, 91 zit. in ebd. 155). Wie erfolgreich das Transformieren…

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Parasitieren und Infizieren

Parasitieren und Infizieren

So wie in der Biologie Parasiten und Viren einen Organismus angreifen, können auch „künstlerisch parasitäre Strategien“ (Kolhoff-Kahl 2009, 150) das ästhetische Empfinden befallen und umkrempeln. Dringt ein Virus in eine biologische Zelle ein, überlebt er solange er sich darin ausbreiten kann und dabei verändert er sie. Dann ist es Aufgabe des Immunsystems, den Virus zu bekämpfen, indem es Antikörper bildet und auf diese Weise den Organismus immunisiert, sodass er bei einem erneuten Befall besser gegen diesen Virus abgehärtet ist und…

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Künstlerisch-pragmatische Muster-Bildungen

Künstlerisch-pragmatische Muster-Bildungen

„Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ (Paul Klee 1920 zit. in Kolhoff-Kahl 2009, 143) Wenn wir gestalten, müssen wir uns für bestimmte Techniken und Darstellungen entscheiden. Es gibt immer auch andere Optionen, als die, die man nutzt, sei es das Motiv, das man für ein Foto wählt, die Art, wie man eine Linie über Papier zieht, wie man Stoff zerschneidet und so weiter. Auf diese Weise entstehen neue Muster, die wie schon zu Beginn des Textes erwähnt,…

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