Ins Bild geschlichen…

Ins Bild geschlichen…

Wie gerade gezeigt wurde, hängt die Art, wie wir ein Bild mustern, entscheidend von unserem kulturellen und zeitlichen Kontext ab. Was geschähe also, wenn man die Gewohnheitsmuster perturbiert, indem man diese Kontexte vermischt?

Bilder mustern

Bilder mustern

Durch das Leben in einer Mediengesellschaft erleben wir täglich eine Flut an Bildern, die wir gar nicht alle wahrnehmen können, also auch hier Muster bilden. Auch hier hängt das, was aufgenommen wird, davon ab, was für den einzelnen relevant ist und folglich können die Muster und Wirkungen, die ein Bild erzeugt, von Mensch zu Mensch völlig verschieden sein. Man sollte also bedenken, dass die Wahrnehmung auch in Bezug auf Bilder individuell ist, da sie von den eigenen Mustern, sowie dem…

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Schuhe im Genderdilemma

Schuhe im Genderdilemma

Die folgende Performance-Bilderstrecke soll typische Probleme aufzeigen, die ich selbst ständig erlebe, wenn ich mit meinem Freund unterwegs bin. Allein durch den Größenunterschied ist es für die Frau schwierig, Schritt zu halten, was manchmal noch durch hohe Schuhe erschwert wird. Von Frauen wird zu bestimmten Anlässen erwartet, dass sie sich schick kleiden, mit Kleid und Pumps, während Männer heutzutage auch in Jeans erscheinen können, ohne dass es einen negativen Eindruck erweckt.

Sylvie Fleury

Sylvie Fleury

Sylvie Fleury wurde 1961 in der Schweiz geboren und ist Performance- Objekt- und Installations-künstlerin. Ihre Werke beinhalten eine versteckte Konsumkritik, sowie daran, dass Frauen im Mode-bereich stets als die passiven Verbraucher und Männer als die aktiven, unantastbaren Desig-ner stereo-typisiert werden. Wie in Kapitel 4.2 beleuchtet, sind diese Geschlechterunterschiede durch Kultur gemacht und verstärkt. Es gibt durchaus auch Männer mit vollen Schuhschränken und bekannte weibliche Modedesigner, dennoch wird die klischeehafte Rollenverteilung weiterhin durch Gesellschaft und Medien verfestigt.

Fremdes und Eigenes bei Geschlechtern

Fremdes und Eigenes bei Geschlechtern

Genauso wie bei Kulturen wird auch beim Thema Geschlecht viel zwischen Fremdem und Eigenem unterschieden wobei wieder an Klischees und Vorgaben festgehalten wird, um eine Wir-Identität zu bilden und sich vom anderen abzugrenzen. Schon im Kleinkindalter wird uns beigebracht, wie wir uns unserem Geschlecht entsprechend zu verhalten und zu kleiden haben und auch die Aufgaben und Erwartungen, die an uns gestellt werden, richten sich danach, sodass wir diese anerzogenen Muster aufnehmen, bis wir sie später für persönliche Eigenschaften halten. Auch…

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Schuh auf Reisen

Schuh auf Reisen

Bei meinen Internetrecherchen im Rahmen dieses Blogs stach unter den vielen glamourösen Markenschuhen und Kunstwerken plötzlich dieses Bild heraus und perturbierte meine westlich geprägten Schuh-Muster. Zwar ist man sich hier in Deutschland darüber im Klaren, dass ein Großteil der Bevölkerung Afrikas in Armut lebt, doch wenn man sich mit diesem Thema auseinandersetzt, denken die meisten, so wie ich auch, wahrscheinlich zuerst an anderes, als welche Schuhe diese Menschen wohl tragen. In manchen Regionen dieses Landes werden die Grundbedürfnisse der Menschen…

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Martin Margiela

Martin Margiela

Martin Margiela wurde 1957 in Belgien geboren und ist bekannter avantgardistischer Modedesigner. Die schmutzigen Pumps aus Margielas Winterkollektion 2006/07 verbinden zwei Gegensätze miteinander: Eleganz und Schmutz. Uns wird schon von klein auf antrainiert, welche Schuhe schmutzig werden dürfen und welche nicht und dass schwarze Pumps schick aussehen und sauber gehalten werden müssen. Das Betrachten des Paars löst Irritation und vielleicht Unwohlsein aus, wie Arno Gruen die natürliche Reak-tion auf das Abtrainierte beschrieben hat. Aber lässt man sich auf die Perturbation…

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Fremdes und Eigenes in der Kultur

Fremdes und Eigenes in der Kultur

Fremdes und Eigenes scheinen zunächst unvereinbare Gegensätze zu sein, jedoch sind ihre Grenzen fließend und sie beeinflussen sich gegenseitig. Erst durch das Fremde wird das Eigene samt der kulturellen Brille sowie der Blinden Flecke erkennbar und die Gewohnheitsmuster differenzierbar. Dennoch können wir unsere kulturelle Brille nicht einfach absetzen und unvoreingenommen auf Fremdes reagieren, sowie unsere Muster nicht vollständig anpassen; es bleiben „interpretative Leerstellen“ (Kolhoff-Kahl 2009, 116). Durch die Konfrontation mit dem Ungewohnten werden die Gewohnheitsmuster und die Erinnerungen des Speichergedächtnisses…

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Über den kulturgeschichtlichen Werdegang des Gummistiefels

Über den kulturgeschichtlichen Werdegang des Gummistiefels

Ich persönlich bin ein großer Fan von Gummistiefeln und dachte mir, jetzt da es um das kulturelle Gedächtnis geht, wäre es doch mal interessant zu recherchieren, wie lange schon und wo überall der Gummistiefel getragen wird. Tatsächlich haben schon südamerikanische Ureinwohner Gummistiefel hergestellt, indem sie Stoffschuhe in Naturkautschuk getaucht haben, um diese robuster zu machen. In Europa fanden Gummistiefel erst 1840 durch Charles Goodyear Anklang, als dieser herausfand, dass Kautschuk durch Beimischung von Schwefel und Ruß hitze- und kältebeständiger ist…

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Yasumasa Morimura

Yasumasa Morimura

  Yasumasa Morimura ist Appropiation-Künstler und wurde 1951 in Japan geboren. Für seine Werke platziert sich Morimura in andere bekannte Werke und wechselt dabei vor allem zwischen weiblichen Rollen. Auf diese Weise wird beim Betrachter Irritation ausgelöst und Identität als konstruierbar aufgezeigt. Wir sind teilweise so stark von unseren kulturellen Mustern beeinflusst, dass mache Inszenierungen für uns gar nicht mehr in Frage kommen und es einer Perturbation, wie Morimura sie gestaltet, bedarf, um uns die Engmaschigkeit unserer Gewohnheitsmuster aufzuzeigen und…

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